Ida Raming, katholische Theologin aus Stuttgart, hat bereits einen
langen Kampf hinter sich und auch noch vor sich. Ihr Ziel, für das sie
mit großem Engagement eintritt: volle Gleichberechtigung für Frauen
in der röm.-kath. Kirche, Zugang von Frauen zu Diakonat und Priesteramt;
Anerkennung ihrer geistlichen Berufung zu diesen Diensten
– Überwindung des heillosen Patriarchats und eine durchgreifende,
auch strukturelle Reform ihrer Kirche!
Einige Stationen in ihrem Leben:
Studium der kath. Theologie und Germanistik in Münster und Freiburg,
Staatsexamina, Promotion zum Dr. theol. In ihrer Doktorarbeit befasste
sie sich intensiv mit der Stellung und Wertung der Frau in der Kirche,
mit den Gründen für den Ausschluss vom Priesteramt.
Sie war aktive Zeitzeugin des 2. Vatikanischen Konzils, verfasste zusammen
mit ihrer Kollegin und Freundin eine Eingabe an das Konzil für volle
Gleichberechtigung der Frauen.
Der Vatikan reagierte 1976 und 1994 mit schroffer Ablehnung auf das
Engagement der Frauen, zuletzt mit einem „definitiven“ Apostolischen
Schreiben. Nun waren die Türen zum Priesteramt für Frauen geschlossen
und jede weitere Argumentation sinnlos.
Darum entschloss sich Ida Raming, zusammen mit einigen gleichgesinnten
Frauen, zu einem außergewöhnlichen Schritt: Für
eine Ordination zur Priesterin gegen das bestehende kirchliche
Gesetz! Sie beriefen sich dabei auf das Handeln Jesu:
Er übertrat ebenfalls Vorschriften, die den Menschen nicht dienten –
entsprechend dem Bibelwort. „Man muss Gott mehr gehorchen als den
Menschen“ (Apg 5,29).